Film ab

Claudia Schneider

Lernfilme produzieren und präsentieren

Lernfilme sind kurze Filme, die selbst entwickelt und produziert werden. Darin werden mit kurzen und knappen Kernaussagen ein Sachverhalt erklärt und können Kausalzusammenhänge aufgezeigt werden.

Lernfilme eignen sich sehr gut, um als Methode in der politischen Bildung eingesetzt zu werden. Die Schüler*innen erstellen im Unterricht eigene Lernfilme, in welchen sie das neu erworbene Wissen oder Zusammenhänge aufzeigen sowie konkrete Botschaften an die Schüler*innen, Lehr- und Betreuungspersonen des Schulhauses oder an ein anderes Zielpublikum richten. Der Lernfilm wird so zu einem Sprachrohr der Schüler*innen. Durch diese Mitbestimmungsmöglichkeit findet auf der fachlich-inhaltlichen Ebene Partizipation statt.

Das Erstellen eines Lernfilms erfolgt in mehreren Schritten.

1. Ideen finden

Zuallererst muss der Inhalt des Lernfilms klar definiert sein. Auf PB-Tools finden Sie drei Lerneinheiten aus dem Bereich BNE (Bildung für eine Nachhaltige Entwicklung):

  • Food Waste (Lerneinheit folgt)
  • Ukraine-Krieg (Lerneinheit folgt)
  • Virtuelles Wasser (Lerneinheit folgt)

Alle drei Einheiten wurden in der Praxis erprobt und  Schüler*innen haben Lernfilme entwickelten.

Natürlich können die Schüler*innen das Thema frei wählen. Dabei hilft dieses dreischrittige Auswahlverfahren:

  • «Welche gesellschaftlichen Themen interessieren euch?»
    «Habt ihr konkrete Ideen oder Wünsche für die Schule, das Quartier oder für einen anderen, für euch wichtigen Ort?»

Als Gruppe oder einzeln sammeln die Schüler*innen Themen und notieren sie.

Im Plenum werden die gesammelten Vorschläge thematisch geordnet. Die Schüler*innen tauschen sich aus, was sie über die Themen bereits wissen und was sie daran interessiert. Jedes einzelne Thema wird auf einem Blatt Papier notiert.

«Welches Thema werden wir genauer anschauen?»

Jede*r Schüler*in gibt in einer geheimen Abstimmung seine Stimme einem Thema.

2. Drehbuch schreiben

«Wie lautet die Leitfrage? Welche Hauptaussagen sind wichtig? Teilt ihr eine Botschaft mit?»

Da die Dauer eines Lernfilms bei max. 3 Minuten liegt, muss der Inhalt knapp und in wenigen, dafür aussagekräftigen Sequenzen dargestellt werden. Darum hilft es, sich eine Leitfrage sowie eine oder zwei Hauptaussagen und eine Botschaft zu überlegen. Das Drehbuch gliedert sich in eine Einführung («Was wird in diesem Film erklärt?»), in einen Hauptteil (ein Problem wird gelöst, ein Bericht gemacht, …) und einen Schluss (Fazit, Botschaft, …). Für die Aufnahme wird ein*e Sprecher*in bestimmt.

3. Material herstellen, organisieren und bereitstellen

«Welche Requisiten, Bilder oder welches andere Material braucht ihr für euren Lernfilm?»

Online gibt es einige lizenzfreie Vorlagen, die die Schüler*innen verwenden können, z.B. via Wikimedia Commons.

Zum Aufnahmematerial gehören zudem: ein weisser Untergrund (Tischoberfläche, Papier), eine Digitalkamera oder Tablets/Smartphones mit Mikrofon, ein Stativ für die Kamera oder zwei Holzlatten zur Befestigung des Tablets/Smartphone, evtl. externe Beleuchtung.

Die «Bühne» ist eingerichtet, die Requisiten liegen bereit.

4. Produktion

Film ab! Nach einigen Probedurchläufen kann aufgenommen werden.

Die Rollen sind klar aufgeteilt. Die Aufnahme kann starten. Es empfiehlt sich, die Aufnahme ohne Unterbruch («one-cut-video») zu filmen.

Falls nötig, wird der Lernfilm nach der Aufnahme mit einem Videoschnittprogramm geschnitten/getrimmt, die Tonspur gelöscht und der Audiokommentar in einem kleinen «Studio» (ruhiger Raum) nochmals ohne Zwischentöne aufgenommen. Töne, Geräusche oder Musik können dem Film am Schluss noch zugefügt werden.

5. Präsentation

Die Filme werden der ganzen Klasse präsentiert. Die Schüler*innen entscheiden zusammen, wem sie ausserhalb des Klassenzimmers den Film zeigen wollen. Wird er auf der Website der Schule veröffentlicht, in einem Schulkino oder im Rahmen einer Ausstellung gezeigt? Hierbei gilt es, den Datenschutz zu berücksichtigen.

Beispiele

Die unten gezeigten Beispiele wurden mit der «Handlegetechnik» produziert: Die Schüler*innen ziehen Bilder, Gegenstände ins Bild. Die Hände bleiben sichtbar.

Lernfilm zum Thema «virtuelles Wasser» (CC BY-NC-SA 4.0)

  • Zur Unterrichtseinheit «Virtuelles Wasser» (folgt)

Lernfilm zum Thema «virtuelles Wasser» (CC BY-NC-SA 4.0)

  • Zur Unterrichtseinheit «Virtuelles Wasser» (folgt)

Materialien und Tipps

Der Lernpfad «Einen LernFilm erstellen» von LerNetz nimmt die Schüler*innen an die Hand und führt sie schrittweise durch das Erstellen eines Lernfilms. Es besteht zudem die Möglichkeit, sich über den Lernpfad für den Wettbewerb am jährlich stattfindenden Lernfilm-Festival anzumelden.

Unterrichtsmaterialien, Checklisten, technische Hinweise, Beurteilungsbögen, Vorlagen und vieles mehr stellt LerNetz Lehrpersonen zur Verfügung.

Lernfilme können mit verschiedenen Aufnahmetechniken erstellt werden, z.B. als Stop-Motion-Film, animiertes Video oder als animierte Videopräsentation. Die auf PB-Tools gezeigten Beispiele wurden mit der «Handlegetechnik» produziert: Die Schüler*innen ziehen Bilder, Gegenstände ins Bild. Die Hände bleiben sichtbar.

Ein Beispiel von LerNetz

Passende Lerneinheiten

Krieg in der Ukraine – unsere Tagesschau

Food Waste

Folgt …

Virtuelles Wasser

Folgt …

Dieser Hintergrundtext sowie die drei Lerneinheiten zur Ukraine, zum Food Waste und zum Virtuellen Wasser entstanden im Rahmen des Projekts «Labor 21» und wurden durch das Programm «Citoyenneté» der Eidgenössischen Migrationskommission EKM gefördert.
Nach oben scrollen